Eugen Vogelsgesang (1909 – 1910):
Bei der Vereinsgründung ist Eugen Vogelsgesang Lehrer in Windsberg. Er unterrichtet die Unterstufe. Von Windsberg aus wird er bereits 1910 nach Münsterappel versetzt. Dort unterrichtet er bis 1912, danach verliert sich seine Spur.
Otto Schewes (1910 – 1912):
Er kommt 1909 als junger Lehrer nach Winzeln. Dort übernimmt er den Männerchor und leitet ihn 49 Jahre lang. Schewes ist 1910 Mitbegründer des „Westpfälzischen Sängerbundes“ und wirkt viele Jahre lang als Gruppenchorleiter der Felsalbgruppe. 1958 wird er zum Ehrenmitglied des Sängerkreises Pirmasens ernannt.
Armin Sutter (1912 –1913)
Sutter ist Lehrer in Gersbach. Er leitet den Chor nur wenige Monate.
Karl Klinck (1913 – 1914):
Klinck stammt aus Rathsweiler bei Kusel und unterrichtet an der Windsberger Schule. Als er eine Lehrerin seines Nachbarortes Mühlbach/Glan heiratet, fahren die Windsberger Sänger mit der Eisenbahn nach Rathsweiler, um ihm ein Hochzeitsständchen zu bringen. Karl Klinck meldet sich 1914 freiwillig an die Front und verliert im Ersten Weltkrieg ein Bein. Nach dem Krieg kehrt er nicht mehr nach Windsberg zurück, sondern tritt eine Lehrerstelle in Mühlbach an, die er bis zu seiner Pensionierung inne hat. Mit seinem Weggang stellt der Chor seine Tätigkeit für die Zeit des Ersten Weltkrieges ein.
Jakob Bernd (1920 – 1921):
Er ist bereits vor dem Ersten Weltkrieg als Lehrer in Windsberg tätig und leitet den Gesangverein „Edelweiß“. Schon im ersten Kriegsjahr gerät er in englische Gefangenschaft, aus der er erst 1919 entlassen wird. 1920 übernimmt er bei der Wiedergründung die Leitung des Windsberger Männerchors. Als er 1921 nach Pirmasens versetzt wird, ernennt ihn der Verein zum Ehren-Chorleiter.
Karl Reber (1921 -1922):
Bernds Nachfolger ist der Lehrer Karl Reber, der allerdings wie es damals üblich ist, bereits nach kurzer Zeit versetzt wird.
August Christmann (1922 -1925):
Der Zweibrücker August Christmann ist zunächst Lehrer in Windsberg, wird aber schon bald nach Nünschweiler versetzt. Von dort aus kommt er noch ein Jahr lang zu Fuß nach Windsberg, um hier die Chorproben abzuhalten.
Ludwig Brunn (1925 – 1927):
Auch er ist nur kurze Zeit Lehrer in Windsberg und löst August Christmann als Chorleiter ab.
Karl Jung (1927 – 1928):
Er löst Ludwig Brunn nicht nur als Windsberger Lehrer ab, sondern auch als Chorleiter des Männergesangvereins.
Hans Fußer (1928 – 1933):
Fußer weilt etwas länger als seine Vorgänger an der Schule und wirkt sowohl als Lehrer wie auch als Chorleiter sehr segensreich. Der Ludwigshafener leitet nicht nur den Chor, sondern gibt auch Instrumentalunterricht und baut sogar eine Kapelle auf. Die Erinnerung an Hans Fußer bleibt in Windsberg noch lange Zeit lebendig. Schließlich wird er nach Mutterstadt versetzt, Nach dem Krieg hat er großen Anteil an der Gründung der „Städtischen Musikschule“ in Ludwigshafen.
August Mörschel
(1933 – 1938 und 1945 – 1947):
Mit dem Gersbacher August Mörschel bekommt der Windsberger Männerchor zum ersten Mal ein Chorleiter, der nicht Lehrer, sondern Kaufmännischer Angestellte ist. Mit ihm nimmt der Chor vor dem Krieg recht erfolgreich an Wertungs- und Preissingen teil. Nach dem Krieg leitet er den Kirchenchor.
Georg Schmahl (1947 – 1951):
Schmahl kommt erst 1947 aus russischer Kriegsgefangenschaft heim und unterrichtet an der Schule in Nünschweiler. Er leitet als Nachfolger von August Mörschel den Kirchenchor bis er erkrankt und 1952 stirbt. Georg Schmahl leitet auch den 1949 wieder gegründeten Männerchor in Nünschweiler.
Walter Salzmann (1951-1953):
Der Bankangestellte aus Pirmasens übernimmt den 1951 wieder gegründeten Männerchor, der sich mit dem Kirchenchor zusammenschließt. Salzmann ist gleichzeitig auch Chorleiter bei der „Liedertafel“ Pirmasens und bei der „Concordia“ Fehrbach.
Raimund Ludwitzi (1953 -1955):
Der hochmusikalische Schuhfabrikarbeiter aus Trulben spielt gleichzeitig in der Stadtkapelle Pirmasens und in einem Kammertrio Klarinette. Er kommt mit dem Motorrad zu den Chorproben nach Windsberg. Gleichzeitig ist er auch Chorleiter in Trulben, Kröppen, Vinningen und Pirmasens.
Friedel Gabriel (1955 – 1957 und 1958 – 1959):
Der Kaufmännische Angestellte aus Pirmasens übernimmt bereits 1920 seine ersten Chöre. und dirigiert 60 Jahre lang. In seinem Todesjahr 1980 leitet er noch die Chöre „Liedertafel“ Pirmasens, „Eintracht“ Höheischweiler, „Harmonie“ Gersbach und GV Ruhbank. Journalismus und Malerei sind weitere Interessengebiete des vielseitigen Chorleiters. In Windsberg erlebt er nach Differenzen mit der Vorstandschaft nur zwei kurze Chorleiterperioden.
Hans Michel (1957 – 1958):
Der Pirmasenser Musiklehrer überbrückt ein Jahr lang die Pause zwischen den beiden Einsätzen von Friedel Gabriel. In dieser Zeit nimmt der Chor an einem Preissingen in Gersbach teil, wo er einen 1. Preis erzielt. Außerdem veranstaltet der Chor unter seiner Leitung ein Konzert, dem in der Presse bescheinigt wird, dass es „mit Sorgfalt und Geschmack“ zusammengestellt wurde.
Karl Sieber (1959 – 2009):
Karl Sieber betreut die Chöre der „Chorgemeinschaft“ Windsberg in der zweiten Hälfte der 100-jährigen Vereinsgeschichte, nachdem in den ersten 50 Jahren vor ihm 16 Chorleiter am Werk waren. Ihm ist in diesem Festbuch ein eigener Bericht gewidmet.
Die Chorleiter des Jungen Chors „Modern Voices“
Wolfgang Sieber (1985 – 2007):
Der Sohn von Karl Sieber gründet am Ostermontag 1985 einen Jugendchor, der sich den Namen „Modern Voices“ (Moderne Stimmen) gibt. Sein musikalisches Rüstzeug holt sich Wolfgang Sieber zunächst im Chorleiterseminar des Pfälzischen Sängerbundes, ehe er an der Staatlichen Musikhochschule in Mannheim Gesang, Musikerziehung und Chorleitung studiert, um die Musik zu seinem Beruf zu machen. Inzwischen leitet er leistungsfähige Chöre in der Vorderpfalz, darunter die Werkschöre der BASF Ludwigshafen. Außerdem unterrichtet er an der Städtischen Musikschule Frankenthal in den Fächern Klavier und Gesang. Seit mehr als zehn Jahren übt er das Amt des Kreischorleiters im Sängerkreis Ludwigshafen aus. Da er seinen musikalischen Schwerpunkt im Raum Ludwigshafen sieht, beendet er mit Ende des Jahres 2007 seine Chorarbeit beim Jungen Chor in Windsberg.
Volker Christ (ab 2007):
Volker Christ löst seinen Schwager Wolfgang Sieber als Chorleiter des Jungen Chors ab. Er studiert an der Musikhochschule Detmold Schulmusik, Klavier und Dirigieren. Nach dem Studium ist er als Orchesterdirigent an den Theatern in Flensburg und Heidelberg tätig. In der Neckarstadt wirkt er zuletzt in der Saison 2004/2005 als Generalmusikdirektor. Im Jahr 2006 nimmt er zusammen mit seiner Frau, der Opernsängerin Steffi Sieber, seinen Abschied von der Oper und siedelt nach Pirmasens über, um sich hier eine „bürgerliche“ Existenz aufzubauen. Er gründet die „Freie Musikschule Pirmasens“, die sich rasch etabliert und unterrichtet als Musiklehrer am Immanuel-Kant-Gymnasium.