Der Weg vom Männerchor zur singenden Familie
Um 1895: Bereits im letzten Jahrzehnt des 19. Jahrhunderts existiert vorübergehend in Windsberg ein Männerchor. Er wird von Valentin Espenschied geleitet, der 42 Jahre lang hier Lehrer ist (1870-1912). Von diesem Männerchor, der nicht als Verein organisiert ist, liegen keine Aufzeichnungen vor. Er löst sich um 1900 wieder auf.
1909 ruft Friedrich Stegner die am Chorgesang interessierten Männer der Gemeinde zusammen. Ein Männerchor wird gegründet und organisiert sich vereinsmäßig als „Gesangverein Windsberg“. Friedrich Stegner, der Vater des späteren Ehrenvorsitzenden Fritz Stegner und Großvater von Hans Stegner, wird zum ersten Vorsitzenden gewählt. Der Lehrer Eugen Vogelsgesang übernimmt die musikalische Leitung. Da die jungen Lehrer in jener Zeit bereits nach kurzfristigen Dienstzeiten versetzt werden, wird er noch vor dem 1. Weltkrieg durch die Lehrer Otto Schewes (Winzeln), Armin Sutter (Gersbach) und Karl Klinck abgelöst. Geprobt wird abwechselnd in den Lokalen Gerlich (später Süß) und Haarlos. Mit großem Eifer übt der junge Chor seine ersten Lieder ein und stellt sich bei einem Sängerfest im Nünschweilerer Adelbusch zum ersten Mal der Öffentlichkeit vor. Die beiden vorgetragenen Lieder „Jetzt gang i ans Brünnele“ und „Schön Elschen saß am Fenster“ erhalten den Beifall der anwesenden Sangesfreunde aus den Nachbardörfern.
1911 sind auch zahlreiche Sänger Mitglieder im Windsberger Radrenn-Verein. Sie unternehmen eine Radtour nach Straßburg. Dort formieren sie sich auf der Rheinbrücke zum Chor und singen das Silcher-Lied „Ach du klarblauer Himmel“. Ein vornehmer Herr lässt seine Kutsche anhalten. Er hat aber nur die dritte Strophe gehört, die ihm offensichtlich gefallen hat, denn er bittet die Sänger, ihm nochmals das gesamte Lied zu singen, was sie bereitwillig tun. Zum Dank öffnet er eine Zigarrenkiste mit teuren Brasil-Zigarren. Jeder Sänger darf zugreifen, was zum nachhaltigen Ereignis wird.
Bei der Generalversammlung 1912 kommt es zu Streitigkeiten und ein zweiter Gesangverein, der Männerchor „Edelweiß“ wird gegründet. Vorsitzender ist Friedrich Ziliox, den Chor leitet Lehrer Jakob Bernd. Die Singstunden werden im oberen Schulhaus abgehalten. Nach dem 1. Weltkrieg wird der Verein nicht mehr weitergeführt.
1913 fahren die Sänger mit der Eisenbahn nach Rathsweiler (Kreis Kusel) und bringen dort ihrem Chorleiter Karl Klinck ein Hochzeitsständchen.
1914 bricht der 1. Weltkrieg aus. Viele Sänger und auch Chorleiter Karl Klinck rücken ein und die Chorarbeit muss eingestellt werden. Friedrich Faul, Friedrich H. Jekel und Julius Weber kehren nicht mehr in die Heimat zurück.
Der Männerchor nimmt im November 1920 an einer Totengedenkfeier teil. Im Januar 1921 wird der Verein danach offiziell wieder gegründet. Den Vorsitz führt Adam Laudemann sen., Lehrer Jakob Bernd betreut den Chor als Dirigent. Er wird noch im gleichen Jahr an die Waisenhausschule in Pirmasens versetzt und deshalb zum Ehrenmitglied ernannt. Vereinslokal ist nun die Wirtschaft Hüther. Sie bleibt es bis zum Jahr 1972, in dem der Verein seine eigene Sängerhalle einweiht. In rascher Folge lösen sich nun die Chorleiter Karl Reber, August Christmann, Ludwig Brunn, Karl Jung, Hans Fußer und August Mörschel (Gersbach) ab. Bis auf den Kaufmännischen Angestellten Mörschel sind alle Dirigenten Lehrer in Windsberg.
1922 wird ein Kirchenchor als gemischter Chor ins Leben gerufen. Er übernimmt den Grabgesang. In den Wirren der Westwallzeit wird er 1938 aufgelöst.
Am Pfingstmontag 1925 findet in Pirmasens der Sängertag des „Westpfälzischen Sängerbundes“ statt, so nennt man den Sängerkreis des Pfälzischen Sängerbundes, dem Windsberg angehört. Der Gesangverein Windsberg ist im Festbuch mit 30 Sängern aufgeführt. Sie singen die beiden Lieder „Drauß ist alles so prächtig“ und „Der Spielmann“.
Am 27. Juni 1926 wird die Vereinsfahne geweiht, hergestellt hat sie die Firma Otto Müller in Bad Godesberg. Am Festbankett nehmen neben dem Kirchenchor noch der Patenverein Fehrbach und eine 15 Mann starke Kapelle teil. Sonntags folgen 15 Chöre der Einladung. Die Weihe der Fahne nimmt Pfarrer Schmidt vor. Lange erinnert man sich in Windsberg noch an dieses wohl gelungene Fest.
Der spätere Ehrenvorsitzende Fritz Stegner, Sohn des Vereinsgründers, übernimmt 1928 für 10 Jahre das Amt des 1. Vorsitzenden. Er ist der Nachfolger von August Scherer (Polizeidiener), der den Vorsitz 1923 von Adam Laudemann sen. übernahm. Fritz Stegner führt den Verein bis zum 2. Weltkrieg. In dieser Zeit besucht der Männerchor verschiedene Preissingen. Außerdem werden regelmäßig die Sängerfeste der Nachbarchöre besucht, bei denen nicht nur aus vollem Herzen gesungen, sondern auch nach Herzenslust gezecht wird, denn Sorgen um den Führerschein kennt man noch nicht, die Feste werden zu Fuß aufgesucht. Die erhitzten Gemüter reagieren sich nicht immer nur beim Singen ab und noch lange erzählt man sich von einer „handfesten Auseinandersetzung“ beim Sängerfest in Kleinsteinhausen mit den dortigen „Sangesfreunden“.
Die Machtergreifung der Nationalsozialisten 1933 bleibt auch in den Chören nicht folgenlos. Die Arbeitergesangvereine werden aufgelöst. Der Pfälzische Sängerbund und der Saarsängerbund werden zum „Sängergau Westmark“ vereinigt. In den Vereinen wird das Führerprinzip eingeführt und Vorsitzende werden zu „Vereinsführern“. In den Liederbüchern finden sich zunehmend Chorsätze, die das nationalsozialistische Gedankengut zum Inhalt haben.
Leider liegt das Windsberger Protokollbuch jener Zeit nicht mehr vor, aber im Protokollbuch eines Nachbarvereins finden sich die Schlussworte aus einer Ansprache des „Vereinsführers“ bei der Generalversammlung: „Wir geloben an der Schwelle des neuen Deutschlands unserem großen Führer Adolf Hitler die Treue zu halten und uns weiter als deutsche Sänger zu zeigen. Deutsch sein heißt: Alles Deutsche ehren, alles Fremde wehren, nie in der Lieb erkalten, dem deutschen Lied die Treue halten.“ Dem nationalsozialistischen Ungeist war der Einzug in die Chöre gelungen. Die letzte Generalversammlung vor dem 2. Weltkrieg wird 1938 abgehalten. Kurz danach muss die Tätigkeit des Chors eingestellt werden, weil alle Säle mit Westwallarbeitern belegt sind.
Obwohl die Windsberger Sänger selbst nicht mehr aktiv sein können, feiern sie am 9. Juli 1939 das 30-jährige Bestehen ihres Gesangvereins mit einem Sängerfest, das mit einem Festumzug durch das geschmückte Dorf eingeleitet wird.
Zwei Monate später bricht der 2. Weltkrieg aus und die Windsberger Bevölkerung wird evakuiert. Die Sänger Otto Bayer, Eduard Haag, Karl Laudemann, Werner Ringeisen, Emil Rothhaar, Jakob Scherer, Wilhelm Schmitt, Bernhard Schneider und Richard Schwarz fallen oder kommen durch die Kriegsfolgen ums Leben.
Nach dem verlorenen Krieg erlaubt die französische Militärregierung nur die Gründung von Kirchenchören, deshalb wird am 30. November 1945 der 1922 entstandene Kirchenchor wieder ins Leben gerufen. August Mörschel (Gersbach) knüpft an seine Chorleitertätigkeit aus der Vorkriegszeit an und leitet den gemischten Chor. Schuhfabrikant August Scherer übernimmt das Amt des 1. Vorsitzenden. In der Folgezeit wechseln die Vorsitzenden in rascher Folge. Bis 1960 lösen sich in dieser Funktion ab: Adam Laudemann jun., Arthur Schneider, Walter Schneider, Albert Pfeifer, Ludwig Frey und Albert Stegner.
Neben dem Kirchenchor wird 1951 ein Männerchor gebildet und beim Pfälzischen Sängerbund angemeldet. Der Verein nennt sich nun „Kirchenchor und Gesangverein Windsberg“.
1952 wird das 40-jährige Bestehen nachträglich gefeiert. An Pfingsten veranstaltet man ein Konzert, bei dem Emil Hauck aus Rodalben, der Ehrenvorsitzende des Sängerkreises Pirmasens, zahlreiche Jubilare ehrt. Das Jubiläumsfest wird am 24. Juni auf dem Sportplatz abgehalten.
1957 nimmt der Männerchor an einem Preissingen teil, das die Liedergemeinschaft Gersbach bei ihrem Jubiläumsfest zum 50-jährigen Bestehen durchführt. In der Klasse III erzielt der Windsberger Männerchor mit dem Vortrag von „Media vita“ von Kurt Lissmann einen 1. Preis.
Auf August Mörschel folgen ab 1947 als Chorleiter für jeweils wenige Jahre Georg Schmahl (Nünschweiler), Walter Salzmann (Pirmasens), Raimund Ludwitzi (Trulben), Friedel Gabriel (Pirmasens), Hans Michel (Pirmasens) und nochmals Friedel Gabriel.
Nach einer halbjährigen Pause findet der Verein 1959 in Karl Sieber aus Nünschweiler wieder einen Chorleiter. Mit ihm erhält die Chorgemeinschaft einen ständigen Dirigenten, der die Chorarbeit in der zweiten Hälfte ihres hundertjährigen Bestehens prägt. Bereits im Herbst 1959 findet unter seiner Leitung das erste Konzert zusammen mit dem 1. Handharmonika-Orchester Pirmasens statt. Mit diesem vortrefflichen Akkordeon-Ensemble, das von Erich Bechtel geleitet wird, entwickelt sich eine fruchtbare und freundschaftliche Zusammenarbeit. Zahlreiche gemeinsame Konzerte folgen dieser ersten Begegnung.
1960 wird Emil Bayer zum 1. Vorsitzenden gewählt. Er übernimmt diese Aufgabe für zwölf Jahre.
Mit einer ersten Prunksitzung 1961 beginnt eine Reihe von erfolgreichen Faschingsveranstaltungen, die teilweise auch gemeinsam mit dem Fußballklub Windsberg oder dem Karnevalsverein Hermersberg durchgeführt werden.
1962 stellen sich die „Hochwaldlerchen“ bei einer Prunksitzung zum ersten Mal den Besuchern vor. Intensiv haben sich diese 16 begeisterten Sänger auf das Ereignis vorbereitet. Die Presse berichtet: „Minutenlanger, anhaltender Beifall bewies den jungen Sängern, dass ihre monatelange Arbeit die verdiente Anerkennung fand.“ Zum Höhepunkt wird das „Einsame Glöcklein“ mit einem Tenorsolo von Hans Stegner.
Das „Quartett“, wie man in Windsberg diesen Männerchor nennt, erlangt rasch einen guten Ruf und wirkt bei zahlreichen Veranstaltungen in Orten der Kreise Pirmasens und Zweibrücken mit. Rasch erarbeitet man sich in den Proben, die am Sonntagvormittag stattfinden, ein umfangreiches Repertoire, das sich hauptsächlich aus Operetten- und Folkloremelodien zusammensetzt. Damit betritt der Chor in unserer Region musikalisches Neuland.
Die „Hochwaldlerchen“ werden von Alwine Brutsch aus Nünschweiler am Klavier begleitet. Sie wirkt etwa 50 Jahre lang als Organistin in der evangelischen Kirche.
1963 bauen die Sänger im Saal der Wirtschaft Hüther eine neue Theaterbühne, die mit einem „Bunten Abend“ eingeweiht wird. Die Hochwaldlerchen gestalten mit einer „Hafenkneipe“ den Höhepunkt des Abends.
Die beiden Chöre des Vereins treten 1966 beim Jubiläumskonzert des 1. Handharmonika-Orchesters Pirmasens erstmals in der Festhalle auf.
Am 22. Mai wirkt der gemischte Chor bei der Einweihung der Leichenhalle mit. Da die meisten erwachsenen Windsberger der Chorgemeinschaft als Mitglieder angehören, umrahmt der Chor die weitaus größte Zahl der Beerdigungen. Mit der Fertigstellung der Leichenhalle fällt der Trauerzug vom Haus des Verstorbenen zum Friedhof fort, was für die Chormitglieder eine Erleichterung darstellt, weil die Beerdigungen jetzt weniger Zeit in Anspruch nehmen und der Chor nicht mehr Wind und Wetter ausgesetzt ist.
Erstmals wird eine Frauenchor-Singstunde abgehalten. Dieser Chor, bestehend aus den Frauenstimmen des gemischten Chors, probt nicht regelmäßig, sondern projektbezogen.
Gemeinsam mit dem Gesangverein „Harmonie“ Nünschweiler, der ebenfalls von Karl Sieber geleitet wird, gründet die Chorgemeinschaft Windsberg 1969 einen Kinderchor, an dem sich etwa 30 Windsberger Kinder beteiligen. Es wird abwechselnd in beiden Orten geprobt. Die Kinder werden anfangs mit dem Omnibus transportiert, was sich auf Dauer als nicht finanzierbar herausstellt, so dass sich bald jeweils selbständige Kinderchöre formieren.
Vom 04. – 06. Juli 1969 wird das 60-jährige Bestehen gefeiert. Dazu wird in der Lehmenkaut ein großes Festzelt errichtet. Die Jubiläumsveranstaltungen werden mit einem stilvollen Festbankett eröffnet, in dessen Mittelpunkt die Chorfeier „Ein Sommertag im Lied“ steht. Die Chöre der Nachbarvereine wirken am Samstagabend und am Sonntagnachmittag jeweils bei Freundschaftssingen mit. Am Sonntag wird das Freundschaftssingen vom Jugendblasorchester der Stadt Neunkirchen eingeleitet. Den glanzvollen Abschluss bildet am Sonntagabend ein „Großer Bunter Abend“ mit dem Weinliedersänger Kurt Dehn. Bei dieser Gelegenheit werden die Hochwaldlerchen von der Manfred-Schöpf-Combo begleitet. Dies stellt den Beginn der intensiven Zusammenarbeit zwischen Karl Sieber und Manfred Schöpf dar. Zu dem Fest wird ein geschmackvoll gestaltetes Festbuch ohne Inseratenteil herausgegeben.
In diesem ereignisreichen Jahr 1969 wird in einer Ausschusssitzung im Oktober der Entschluss gefasst, eine eigene Sängerhalle zu errichten.
Am 25. Juli 1970 erfolgt mit dem ersten Spatenstich der Start zum Bau der Sängerhalle. Am 11. Oktober wird die Grundsteinlegung gefeiert. Gemeinsam mit den Chören aus Clausen, Gersbach und Nünschweiler wird am 29. August 1971 im Rohbau der Sängerhalle ein zünftiges Richtfest gefeiert.
Nach einer 12-jährigen Amtszeit legt Emil Bayer 1972 sein Amt als 1. Vorsitzender nieder. Egmont Bißbort wird zu seinem Nachfolger gewählt.
Am 14. Mai findet in der Sängerhalle mit dem Kinderchorkonzert „Jugend singt und musiziert“ die erste Veranstaltung statt. Bald darauf feiern die Hochwaldlerchen am 01. Juli ihr 10-jähriges Bestehen mit einem Jubiläumskonzert. Am 15. Juli 1972 sind alle Baumaßnahmen abgeschlossen und mit einer festlichen Einweihung wird die Halle ihrer Bestimmung übergeben.
Am 02. Dezember 1972 wird das erste Weinfest veranstaltet. Im Mittelpunkt steht die Gestaltung der Szene „Wiener Melodien“. Die Halle ist total überfüllt, was zu dem Entschluss führt, im Folgejahr zwei solcher Veranstaltungen durchzuführen. Damit wird eine der erfolgreichsten Veranstaltungsreihen innerhalb des Pfälzischen Sängerbundes gestartet, die bald andernorts auch Nachahmer findet. Auch heute noch besitzen die Weinfeste einen legendären Ruf.
1973 hält der Sängerkreis Pirmasens in der Windsberger Sängerhalle seine Kreisversammlung ab.
Der langjährige Kreisvorsitzende Heinrich Wilhelm stirbt 1974. Er war in Windsberg immer ein gerngesehener Gast. Karl Sieber wird sein Nachfolger.
Am 30. Juli 1974 wird die Singschule, eine Vorstufe zum Kinderchor gegründet.
An der Sängerhalle wird 1975 erstmals ein Kinderfest veranstaltet, bei dem zahlreiche Spiele mit Gewinnchancen angeboten werden.
1979 wird das 70-jährige Bestehen mit einem „Festlichen Ball“ begangen.
Bei einem Gedenkkonzert für den an Weihnachten des Vorjahres verstorbenen Bundeschormeister Theo Klan aus Pirmasens werden 1980 in der Sängerhalle dessen Werke aufgeführt. Mitwirkende Gäste sind Marlott Persejn-Vautz (Klavier), das Pfälzische Vokalquartett und Mitglieder des Pfalztheater Orchesters. Dieser ersten Begegnung mit den Musikern aus Kaiserslautern folgen im Laufe der folgenden Jahre noch über 20, bei denen das Ensemble als Kammerorchester Kaiserslautern die Konzerte der Chorgemeinschaft mitgestaltet.
Da die „Hochwaldlerchen“ durch Krankheitsfälle und Wegzüge sehr geschrumpft sind, ruft der Windsberger Chorleiter einen überregionalen Männerchor ins Leben, der am 2. Juni 1980 seine erste Chorprobe abhält und sich den Namen Karl-Sieber-Chor gibt. Dem neuen Chor gehören sieben ehemalige „Hochwaldlerchen“ und 20 weitere Sänger aus zwölf verschiedenen Orten an. Eng verbunden mit dem Chor ist von Anfang an die Manfred-Schöpf-Combo. Manfred Schöpf arrangiert die instrumentalen Begleitsätze und komponiert oder bearbeitet Lieder für die Solisten des Chors, Hermann Johann (Dahn), Hans Jüllig (Clausen) und Volker Schneider (Windsberg), zu denen sich 1989 noch Hugo Zwick (Maßweiler) hinzugesellt, der im Chor auch als Vizechorleiter fungiert.
Am 13. Mai 1983 gastieren die italienischen Chöre „Coro la Faita“ und „I Cantori della Valtenesi“ in der Windsberger Sängerhalle. Am 15. Mai 1983 wirkt der gemischte Chor bei der Einweihung des evangelischen Gemeindehauses mit. Am 06. November 1983 umrahmt der „Karl-Sieber-Chor“ die Feier der Verabschiedung von Regierungspräsident Keller in Diedesfeld.
1984 hält der Sängerkreis Pirmasens zum zweiten Mal seine Kreisversammlung in Windsberg ab.
Das Jubiläumsjahr zum 75-jährigen Bestehen wird mit einer „Hobby-Ausstellung“ eröffnet, die über Ostern viele Besucher anlockt. Am 12. Mai 1984 folgt ein Jubiläumskonzert mit „Chor- und Kammermusik der Romantik“.
Beim Festbankett am 02. Juni 1984 tritt die 15-jährige Steffi Sieber erstmals solistisch auf. Sie macht vier Jahre später den Gesang als Opernsängerin zu ihrem Beruf. Die Verbindung zur Chorgemeinschaft reißt jedoch nicht ab, weil sie immer wieder als Solistin mit dazu beiträgt, dass die Konzerte des Vereins einen erfolgreichen Verlauf nehmen.
Der Karl-Sieber-Chor unternimmt 1984 seine erste Auslandsreise, die ihn nach Italien führt, wo er in Manerba und Brescia gemeinsam mit den italienischen Gastchören des Vorjahres Konzerte gestaltet.
1985 gründet Wolfgang Sieber am Ostermontag einen Jugendchor, der sich später den Namen „Modern Voices“ gibt. Am 25. August stellt sich der Chor erstmals der Öffentlichkeit vor.
Karl Sieber wird am 13. Dezember 1986 in Enkenbach zum Bundeschormeister gewählt und leitet für 13 Jahre die musikalischen Geschicke des Pfälzischen Sängerbundes.
Der Karl-Sieber-Chor unternimmt 1986 seine zweite Auslandsreise. In Kärnten bestreitet er zusammen mit dem Chor „Danica“ in St. Primus ein Konzert.
Am 23. Mai 1987 veranstaltet die Chorgemeinschaft Windsberg erstmals ein eigenständiges Konzert in der Pirmasenser Festhalle, dem in regelmäßigen Abständen weitere folgen, denn die vereinseigene Sängerhalle kann die Besucher nicht mehr fassen. Gastchor bei dieser Premiere ist mit dem Frauenchor Landau ein pfälzischer Spitzenchor.
Am 09. April 1988 findet mit einem gemeinsamen Konzert mit „The Phoenix Singers“ aus Shrewsbury in England eine internationale Chorbegegnung statt.
Der gemischte Chor nimmt 1988 am Rheinland-Pfalz-Tag in Kaiserslautern teil und singt im Fritz-Walter-Stadion im „Chor der 1000 Stimmen“ mit.
Der Karl-Sieber-Chor unternimmt im gleichen Jahr auf Einladung von MdB Dr. Klaus Uelhoff, dem ehemaligen Landrat des Kreises Pirmasens, eine Chorreise nach Bonn mit Auftritten im Rathaus, auf der Haardthöhe und im Amt des Bundestagspräsidenten.
Am 31. Oktober 1988 sind die Windsberger Chöre und das „Vokalquartett der Familie Sieber“ in der Pirmasenser Festhalle bei der Rundfunksendung „Wir bei Euch“ beteiligt. Am 21. Dezember 1988 ist der Karl-Sieber-Chor zu Gast bei der Fernsehsendung „Guten Abend aus Pirmasens“.
Die bekanntesten rheinland-pfälzischen Komponisten sind am 04. Juni 1989 zu Gast beim Konzert in der Festhalle Pirmasens, wo die Windsberger Chöre ihre Werke aufführen. Dem Konzert geht ein Empfang durch Oberbürgermeister Karl Rheinwalt voraus. Bei seiner dritten Auslandsreise, die er 1989 nach Irland unternimmt, bestreitet der Karl-Sieber-Chor gemeinsam mit „The Nas na Ri Singers“ ein Konzert im Schloss von Celbridge.
In Pirmasens findet vom 14. bis zum 16. Juni 1991 das 18. Pfälzische Chorfest statt, an dem sich 160 Chöre beteiligen. Die Windsberger Chöre wirken mit beim „Mozart-Konzert“ zur Eröffnung, beim Konzert der Jugendchöre „Jugend singt & swingt“ und beim „Geselligen Abend“. Außerdem sind die drei Chöre des Vereins auch bei der großartigen Chorfeier „Die Pfalz im Jahr“ beteiligt, die von 5000 Sängerinnen und Sängern auf dem Schlossplatz gestaltet wird.
Auf seiner vierten Auslandskonzertreise bestreitet der Karl-Sieber-Chor 1991 in den USA und in Kanada insgesamt neun Auftritte.
Karl-Sieber-Chor und Jugendchor sind beim 19. Chorfest des Deutschen Sängerbundes 1992 in Köln vertreten. Sie absolvieren eigene Auftritte und wirken bei der Chorfeier des Pfälzischen Sängerbundes mit.
1993 bestreitet der Karl-Sieber-Chor in Weißenburg/Elsass einen Auftritt in der Fernsehsendung „Drei in einem Boot“.
In der Sängerhalle gastiert der Südwestfunk mit der Hörfunksendung „Wir bei Euch“, die von Peter Jochen Degen moderiert wird, den der Karl-Sieber-Chor zu seinem Ehrenmitglied ernennt. Sämtliche Beiträge werden von den Chören und Solisten der Chorgemeinschaft bestritten.
Bei der fünften Auslandskonzertreise des Karl-Sieber-Chors im Jahre 1993 bestreiten die Sänger in Ungarn Konzerte in Bonyhad und Szekszard.
Im September 1994 unternehmen gemischter Chor und Karl-Sieber-Chor eine gemeinsame Reise nach Karlsfeld bei München. Sie folgen einer Einladung des ehemaligen Windsberger Chormitglieds Wolfgang Schneider und schließen die Reise mit einem gemeinsamen Konzert ab.Am 3. Oktober findet in Zweibrücken das Abschlusskonzert des Euro-Klassik-Festivals statt, bei dem der Karl-Sieber-Chor zusammen mit einem saarländischen Hornquartett drei Lieder von Walter Rein vorträgt.
Bei seiner sechsten Auslandsreise begibt sich der Karl-Sieber-Chor 1995 in den amerikanischen Westen. Neben drei Konzerten in Denver, Los Angeles und San Francisco bilden die touristischen Ziele Grand Canon, San Diego, San Francisco und Las Vegas einmalige Erlebnishöhepunkte.
Die Windsberger Sängerinnen und Sänger sind am 28. April 1996 an einem denkwürdigen Konzert in der Mutterstadter Rundsporthalle beteiligt, zu dem sie der dortige Chor „Germania“ eingeladen hat. Wolfgang Sieber, der diesen Chor leitet, hat einen 300-köpfigen gemischten Chor aufgeboten, der orchesterbegleitete „Film- und Musicalmelodien“ aufführt. Am 5. Mai wird das Konzert in der Pirmasenser Festhalle mit gleichem Programm wiederholt.
Jugendchor und Karl-Sieber-Chor weilen vom 31. Mai bis zum 02. Juni 1996 in Jena und gestalten Konzerte für ein Weiterbildungsprojekt für Chorleiter. Thema: „Chorkomponisten der alten Bundesländer“. Am 07. August singt der Karl-Sieber-Chor im Mainzer Fernsehstudio in der Sendung „Der fröhliche Weinberg“. Für die Delegierten des Deutschen Sängerbundes gestaltet der Karl-Sieber-Chor in Essingen die Weinfest-Szene „Pfälzer Winzerfest“. Von diesem Ereignis sprechen die Vertreter aller deutschen Sängerbünde noch lange.
Mit „Mittelmeer-Impressionen“ endet am 19. Oktober 1997 die Weinfest-Serie nach insgesamt 125 Veranstaltungen.
Bei einem Ausflug vom 4. bis zum 6. Juni 1999 wird im Dresdner „Zwinger“ eine glanzvolle Aufführung der Oper „Der Barbier von Sevilla“ besucht. Am 08. Dezember wird vom Karl-Sieber-Chor im Carolinensaal zusammen mit Roland Wagner für die Volkshochschule eine Veranstaltung zum Thema „Mundart und Musik“ gestaltet.
Zur Jahrtausendwende ist die Chorgemeinschaft Windsberg gleich zwei Mal in der Pirmasenser Festhalle zu Gast: Am 08. April 2000 gestaltet der gemischte Chor zusammen mit den „Volines
Magicos“ vom Südwestfunkorchester und dem Frauenchor „Evangelischer Singkreis“ Schauernheim ein „Folk and Pop“ – Konzert. Am 28. Mai folgt der Karl-Sieber-Chor mit „1000 Jahre Männergesang“. Zu Gast sind das „Rennquintett“, der BASF-Chor und „Frohsinn“ Hermersberg.
Am 29. Oktober 2001 wird mit „MuTaBe“ (der Name leitet sich von dem Motto des Chores „Musik, Tanz und Bewegung“ ab) wieder eine Singschule ins Leben gerufen, die zunächst von Carmen Stegner und Karin Bißbort geleitet wird. Nach dem Ausscheiden von Karin Bißbort tritt später Melanie Schreieck an die Seite von Carmen Stegner.
Der Karl-Sieber-Chor unternimmt 2002 seine siebte Auslandsreise nach Italien mit Stationen am Gardasee und in Verona. In der Marienkirche von San Zeno gestaltet der Chor eine Messe.
Bei der Generalversammlung 2003 wird Egmont Bißbort, der insgesamt 30 Jahre lang die organisatorischen Geschicke des Vereins lenkte, zum Ehrenvorsitzenden ernannt. Steffen Schmitt wird zu seinem Nachfolger als Vorsitzender gewählt. Im gleichen Jahr gibt der „Junge Chor“ (bisher „Jugendchor“) beim 20. DSB-Chorfest in Berlin ein Konzert im Innenhof der Humboldt-Universität.
Am 17. April 2005 feiert der „Junge Chor“ mit einer sehr geschmackvollen Matinee im Carolinensaal in Pirmasens sein 20-jähriges Bestehen.
Am 27.05.2005 wird mit einem glanzvollen Konzert in der Pirmasenser Festhalle das 25-jährige Bestehen des Karl-Sieber-Chors begangen. dem die Solisten Volker Bengl und Steffi Sieber Glanzlichter aufsetzen. Aber auch die Beiträge des jubilierenden Chors („Schubert-Lieder“) und des gemischten Chors („Lockender Süden“) werden stürmisch bejubelt.
Der „Junge Chor“ schließt sein Jubiläumsjahr mit einem Konzert ab, das unter dem Motto „Say it with a Song“ gemeinsam mit den Jugendchören aus Saalstadt und Donsieders gestaltet wird.
Chorleiter Karl Sieber begeht am 21. Mai 2006 sein 50-jähriges Chorleiterjubiläum in Verbindung mit dem Konzert „Frühling in Wien“ in der Pirmasenser Festhalle, bei dem als Gastensemble die „Heidelberger Salonlöwen“ mitwirken, die gemeinsam mit Steffi Sieber auftreten und großen Anklang finden. In einer eigenen „Ehrungsfeier“ nach dem Konzert in der Sängerhalle wird Karl Sieber von Hartmut Doppler, dem Präsidenten des Pfälzischen Sängerbundes, in einer sehr persönlich gehaltenen Ansprache mit der Chorleiter-Ehrennadel in Gold ausgezeichnet.
In der Weihnachtsfeier des „Jungen Chors“ am 26.12.2006 wird Wolfgang Sieber als dessen Chorleiter verabschiedet. Als Nachfolger übernimmt sein Schwager Volker Christ diese Aufgabe.